Igelstachelbart - Hericium erinaceus

Gebräuchliche Namen : Igelstachelbart , Affenkopfpilz , Pom Pom , Lion`s Mane – Monkey`s Head – Hedgehog Mushroom (Engl.) , Yamabushitake (Jap.) ,

Vorkommen : In den klimatisch gemäßigten Zonen weltweit , Funde gibt es aus Europa , Nordamerika , Japan und China .In Europa ein eher seltener Pilz , wächst im Herbst an versch. abgestorbenen Laubhölzern wie Eiche , Buche , Ahorn , Apfel – Nussbaum aber auch als Wund u. Schwächeparasit an noch lebenden Gehölzen.

Aussehen : Junge Fruchtkörper weißlich bis elfenbeinfarben manchmal aber auch mit rosa-rötlichen Farbtönen , Oberfläche anfangs noch porig strukturiert , ähnlich einem Badeschwamm . Im weiteren Wachstumsverlauf bilden sich faust bis kindskopfgroße Exemplare mit ihren typischen 2-3cm langen Stacheln , die dem Pilz sein unverwechselbares Aussehen geben . Alte Fruchtkörper gelblich bis bräunlich verfärbend mit zähen Fleisch , durchgeschnittene Pilze weisen oft kammerartige Hohlräume im Inneren auf. Sporenfarbe weiß .

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Anbau : Erste Anbauversuche u. Methoden wurden um 1950 in China entwickelt u. erlebt seit dem eine kontinuierliche Verfeinerung der Kultivierungsmethoden in den ostasiatischen Ländern , der heutige Standard ist dort die schon erwähnte Flaschenzucht . Neben exquisiten Äußeren u. Geschmack ist der Igelstachelbart aber in den ostasiatischen Ländern auch ein fixer Bestandteil  der TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) u. wird dort gerne bei Magen u. Darmproblemen eingesetzt.

In Europa gab es ebenfalls Bestrebungen um verbesserte Kulturmethoden u. Substrate zu entwickeln , mit Ertragsmengen von 20-25% wurden brauchbare Ergebnisse erreicht , es gab auch Untersuchungen zu den pharmakologischen Inhaltstoffen des Igelstachelbartes  mit durchaus interessanten Ergebnissen.

Als Substrate eignen sich versch. Laubholzsägemehle , vorzugsweise Buche u. Esche die mit Weizenkleie oder anderen Zuschlagstoffen aufgewertet werden , der Feuchtegehalt wird auf 63-65% eingestellt und in PP-Filtersäcke abgefüllt , Füllmenge abhängig von den verwendeten Filtersäcken in der Regel ~5L/2kg .
Versuche haben gezeigt das die Ertragsmenge von der Partikelgröße des Sägemehls beeinflusst wird , der Ertrag ist bei feinen Sägemehlen deutlich höher.

Nach autoklavieren – abkühlen und beimpfen werden die Blöcke in der Inkubation bei 22-23°C gelagert , Hericium-Myzel wächst sehr schnell , die Besiedlung des Substrates in 2-3 Wochen abgeschlossen und die Blöcke können zum Fruchten bei etwa 16°C u. ~ 90% LF aufgestellt werden .
Früher wurde dazu der Filtersack knapp über der Substratoberfläche abgeschnitten , die Fruchtkörperbildung findet so auf der Substratoberfläche statt , oft wachsen mehrere Fruchtkörper zusammen u. die Pilze werden sehr groß , die Ernte gestaltet sich dadurch schwieriger , zudem bevorzugt der Handel/Konsument eher kleinere Pilze.
Ein weiterer Nachteil dieser Methode ist die ungeschützte Substratoberfläche vor Austrocknung u. Schimmelpilzbefall.
Daher ist man dazu übergegangen die Filtersäcke komplett am Substratblock zu belassen , es werden lediglich 3-4 Löcher in den Sack gestochen aus denen sich die Fruchtkörper entwickeln , mit der Lochanzahl kann auch die Fruchtkörpergröße beeinflusst werden , vereinfacht - Mehr Löcher – Kleinere Pilze .  Weiter Vorteile sind eine saubere und schnelle Ernte , die Kultur bleibt vor Austrocknung u. Fremd- Infektionen geschützt .

Beim ersten Anzeichen sich leicht gelblich verfärbender Stachelspitzen muss unverzüglich geerntet werden , die empfindlichen Fruchtkörper sollten dabei sorgsam behandelt werden um Druckstellen zu vermeiden.
Kurz vor der Ernte sollte auch die Luftfeuchtigkeit im Kulturraum auf 80-85% abgesenkt werden um die Haltbarkeit der Pilze zu erhöhen . Anschließend gut gekühlt ~ 2°C lagern !

 

 

 

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