Fragen zu Flüssigmycel

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10 Jahre 4 Monate her #2182 von sandro
Fragen zu Flüssigmycel wurde erstellt von sandro
Guten Abend,

ich beginne gerade, mich für die Pilzzucht zu interessieren und arbeite mich langsam in die Thematik ein. Anfangen würde ich gerne mit Austernseitlinge, weil diese vermutlich am Einfachsten zu züchten sind.

Gefunden habe ich dieses Forum durch die Youtube-Videos von Pilzonkel, die einen sehr guten Einstieg bilden.

In einem der Videos wird gezeigt, wie mit Honig Flüssigmycel hergestellt werden kann. Trotzdem habe ich einige Fragen, die durch das Lesen der Foreneinträge eher mehr geworden sind, als dass sie beantwortet wurden.

1. Das A und O der Pilzzucht ist Sterilität. Honig wirkt ja antibakteriell und soll sogar gegen Pilze wirken. Ich frage mich daher, ob ich die mit Honig und Wasser befüllten Gläser daher wirklich aufwändig im Dampfkochtopf sterilisieren muss?
2. Ich habe schon etwas Mycel unsteril in ein paar Gläser mit Stroh gezüchtet. Spricht etwas dagegen, dieses Mycel zu verwenden?
3. Im Forum habe ich gelesen, dass zum Beispiel mit einem Magnetrührer gearbeitet werden sollte. Um wieviel schneller wachsen die Mycelquallen? Ist das irgendwie quantifizierbar?
4. Im Video wird Honig verwendet. Für welche Pilzarten eignet sich dieses Nährmedium?
5. Irgendwo im Forum habe ich auch gelesen, dass sich der Aufwand mit Flüssigmycel nur lohne, wenn man große Mengen beimpfen möchte. Für mich sieht die Arbeit mit Flüssigmycel aber viel weniger aufwändig aus, als mit Petris. Könnte ich nicht, wenn ich weiteres Flüssigmycel herstellen möchte, einfach etwas vom vorhandenen Flüssigmycel in ein neues Glas "schütten"?

Grüße

Sandro

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10 Jahre 4 Monate her #2185 von Pilzonkel
Pilzonkel antwortete auf Aw: Fragen zu Flüssigmycel
Hallo Sandro
Willkommen im Forum.
Da es nun um meine Filmchen geht bekommst du natürlich auch eine Antwort.

Austerpilze sind ein guter anfang, die wachsen schnell und verzeihen Fehler.

Der für flüssig Mycel verwendete Honig kann man eigentlich schon nicht mehr als Honig bezeichnen. Flotte Biene und der gleichen ist ja so hergestellt das man ihn schnell mal auf ein Brötchen drücken kann und wird daher nur Anteilig richtigen Honig haben. Wenn du richtig geschaut hast wirst du auch gesehen haben das ich da nur einen 3/4 Teelöffel auf 100ml genommen habe. Macht man mehr rein wird die Flüssigkeit nach dem sterilisieren trüb oder man hat so eine Art Schlieren darin schwimmen.
Man kann für Flummi aber auch 5% Traubenzuckerlösung nehmen.
Es ist richtig das sich flüssig Mycel nur für größere Zuchtmengen lohnt, ich sage mal wenn man 3-4 mal im Jahr ein paar Beutel Austern ansetzen möchte ist so ein Flummi eine feine Sache.

Wenn man aber zig anbau Versuche mit Sorten macht eben um Substrate zu testen usw. lohnt ein Flummi nicht. Kleine Testmengen werden dann meist mit Mycel aus der Petri beimpft und soweit ich weiß macht Pilzhaus seine ganzen Beutel so und spart sich so die Zeit die Körnerbrut braucht.

Wie du richtig gesehen hast verwende ich nur einfache Gläser und habe auch keinen Magnetrührer, denn diese Filmchen sollen einen ansatz für den Einstieg in die Pilzzucht sein nicht aber den Zuschauer verschrecken was man da alles teures kaufen muss.
Wie du selbst schon andeutest das A und O ist sauberes steriles arbeiten, wenn man das gelernt hat ist man selbst mit einfacher Ausrüstung wie mit einen DDKT und einer Impfbox durchaus fähig viele Sorten anzubauen.

Honigmycel geht für alle Pleurotusarten, Shiitake, Braunkappe, Pioppino habe ich auch schon gemacht, mehr habe ich nocht nicht probiert.

Deinen Austeransatz kannst du nur versuchen größer zu füttern und dann fruchten lassen, ich habe da aber keine Erfahrung weil mit der Methode nur einige wenige Arten gehen.

Gruß Matthias

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10 Jahre 4 Monate her - 10 Jahre 4 Monate her #2188 von ABMKoch
ABMKoch antwortete auf Aw: Fragen zu Flüssigmycel
Von Flüssigmycel würde ich anfangs abraten. Das ist etwas, dass du machen kannst sobald du das hantieren mit Petrischalen perfektioniert hast. Man muss einfach sehr sauber arbeiten, eine Flüssigkultur verzeiht keine Fehler. Ne Kontamination auf ner Platte ist kein Drama, bei der Flüssigkultur schon.

Klar kannst du das Strohmycel weiter verwenden. Eine gute Übung am Anfang wäre es das Mycel auf Agarplatten zu bringen.

Ansonsten kann man schichten, sprich das Mycel immer mit einer neuen Schicht Substrat füttern.
Letzte Änderung: 10 Jahre 4 Monate her von ABMKoch.

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10 Jahre 4 Monate her #2190 von sandro
sandro antwortete auf Aw: Fragen zu Flüssigmycel
Vielen Dank für die schnellen und ausführlichen Antworten. Ich fühle mich gleich gut aufgehoben in diesem Forum.

Ich werde Eure Ratschläge beherzigen. Dazu werde ich erst einmal klein anfangen und versuchen Erfahrung zu sammeln.

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10 Jahre 4 Monate her #2192 von pilz-kultur
pilz-kultur antwortete auf Aw: Fragen zu Flüssigmycel
Hi Sandro ,

ABMKoch schrieb: Von Flüssigmycel würde ich anfangs abraten. Das ist etwas, dass du machen kannst sobald du das hantieren mit Petrischalen perfektioniert hast. Man muss einfach sehr sauber arbeiten, eine Flüssigkultur verzeiht keine Fehler. Ne Kontamination auf ner Platte ist kein Drama, bei der Flüssigkultur schon.


Dem ist eigentlich nichts mehr hinzu zufügen - Wahre Worte !

Versuche aber doch noch kurz auf einige Deiner Fragen einzugehen........

Nr. 2 : Keinesfalls unsteriles Material in Flümy :pinch: , so gut Mycel in der Lösung auch wächst , genauso explosionsfach werden sich evtl. vorhandene Kontis darin vermehren !

Nr. 3 : Arbeitest Du mit Magnetrührer bilden sich keine "Mycelquallen" sondern feine Hyphenfragmente in der Nährlösung die ständig durch die Rührbewegung mechanisch geteilt werden !

Quantifizierung : Schwer , spielen viele Faktoren mit , ein Versuch anhand des gerade laufenden Cordycepsversuches Aussage zu machen , mit einer durchwachsenen 90er Schale könntest Du ungefähr 5L Flüssigmycel herstellen , Impfmenge per Liter Substrat 20-25ml , würde also für etwa 250L Substrat reichen ! Das ist aber wie gesagt eine grobe Schätzung eben von vielen anderen Faktoren abhängig !

Nr. 4 : Arbeite nicht mit Honig u. Matthias hat sich dazu eh schon geäussert !

Nr.5 : Der Aufwand ist für Hobbyzüchter die nur 1-2 Arten kultivieren wollen vielleicht gerade noch vertretbar ;) , bei größeren Mengen o. vielen Arten steigt der Aufwand enorm , da brauchst Du schon einige Magnetrührer u. das geht ins Geld !

Es könnte funktionieren aus der Flüssig-Mutterbrut weiter zu vermehren...nur ist/war die auch sauber ? Sonst kippst Du eine Kontilösung in die Nächste :dry: !

Gruß
Walter

We must be mushrooms , for they keep us in the dark and feed us dung :-) !

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